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Was ist der Unterschied zwischen Schalldämmung und Schalldämpfung?

Schalldämmung oder Schalldämpfung? Die wohl am häufigsten verwechselten Begriffe, wenn es um Schall, Geräusche oder Lärm geht. Wenn du bisher gedacht hast, dass man mit Schaumstoffen den Schall leiser machen könnte, solltest du auf jeden Fall weiterlesen.

1. Schalldämmung und Schalldämpfung Übersicht

Das eigentliche “Problem” liegt sicher nicht an den Begrifflichkeiten. Es ist dir sicher auch relativ egal, ob du nun Schall dämmst, dämpfst oder die x anderen Begriffe, die es dazu noch gibt. Viel wichtiger ist doch eher die folgende Frage:

Was ist eigentlich dein Ziel, wenn du den Schall in irgendeiner Art und Weise beeinflussen möchtest? Je nachdem was du überhaupt vorhast, unterscheiden sich auch die Lösungen, die dir bei deinem Vorhaben nützlich sind.

Schalldämmung
Schalldämpfung

Ziel:

Die Ausbreitung des Schalls von einem Ort zum anderen verringern oder bestenfalls komplett zu unterbinden.

Ziel:

Die Ausbreitung des Schalls von einem Ort zum anderen verringern oder bestenfalls komplett zu unterbinden.

Synonyme:

Schallschutz, Schalldicht machen, Schallisolation, Bauakustik, Lärmdämmung, leiser machen, Lärm reduzieren

Synonyme:

Raumakustik, Hallreduzierung, Schall schlucken, Schallabsorption, Schall absorbieren, Nachhall verringern, Klang verbessern.

Beispiel:

Schall meiner Musikanlage soll nicht in der Wohnung des Nachbarn zu hören sein

Beispiel:

Ausgewogener Sound im Tonstudio ohne Hallen etc.

Erreicht man durch:

Hohe Massen und Entkopplung der umgebenden Materialien

Erreicht man durch:

Akustische Module zur Schallabsorption, Schalldiffusion und gezielten Schallreflexion

Produkte:

Gipskartonplatten, Schwimmender Estrich, Schwerschaum, Alubutyl, Raum-in-Raum Konstruktion, Bitumenmatten

Produkte:

Noppenschaumstoffe, Pyramidenschaumstoffe, Bassfallen, Breitbandabsorber, Helmholtz, Resonatoren, Diffusoren

2. Schalldämmung im Detail

Möchtest du erreichen, die Geräusche deines Nachbarn nicht mehr ertragen zu müssen, brauchst du Hilfsmittel zur Schalldämmung. Mit Noppenschaumstoffen oder noch schlimmer, Eierkartons, sorgst du für allerdings für Schalldämpfung. So veränderst du den Klang innerhalb des Raumes, aber nicht die Dämmung von außen oder innen.

Von Schalldämmung spricht man immer dann, wenn der Schall in irgendeiner Weise aufgehalten werden soll. Die Ausbreitung unerwünschter Schallwellen von einem zum anderen Raum soll möglichst unterbunden werden.

Abbildung 1: Eine Schallschutzmauer ist das beste Beispiel für Schalldämmung. Schädlicher Straßenlärm wird durch die massive Mauer gedämmt und gelangt damit nicht ungehindert in angrenzende Wohngebiete.

Schallwellen benötigen immer ein Medium, durch das sie sich bewegen können. Das bedeutet der Schall kann sich durch Luft, durch Wasser und auch durch feste Wände hindurchbewegen, nicht aber durch einen luftleeren Raum. Daher ist es im Universum auch so still.

Man kann natürlich auch nachträglich Wände, Böden, Decken und Türen verstärken oder einen ganzen Raum innerhalb eines Raumes errichten. Es gibt auch verhältnismäßig günstige Methoden einen Raum im Nachhinein etwas schalldichter zu machen. Die besten Effekte erreicht man aber, wenn man schon beim Rohbau spezielle Schallschutzmaßnahmen ergreift.

3. Schalldämpfung im Detail

Es gibt viele Möglichkeiten den Schall im Raum zu verändern bzw. den Klang zu verbessern. Man spricht daher auch von akustischen Maßnahmen oder einfach Raumakustik. Schauen wir uns kurz an, wie Schallabsorption im Groben funktioniert, weil oft fälschlicherweise gedacht wird, dass Absorption den Schall dämmen würde.

Abbildung 2: Schalldämpfung wird sehr oft durch poröse Absorber wie Pyramidenschaum erzielt. Unerwünschte Frequenzen für die Aufnahme in einem Tonstudio können so sozusagen "geschluckt" werden und das Hallen im Raum geht zurück.

Wenn du Musik in deinem Raum erzeugst, dann bewegt sich der Schall ja in Wellen durch den Raum. Da deine Wände sehr massiv und hart sind, prallt der Schall wie ein Ball davon ab und wird direkt wieder in den Raum geworfen.

Akustische Materialien wie Schallabsorber an der Wand, durchdringt der Schall und wird von der Wand dahinter erneut in den Raum reflektiert. Der Unterschied ist jedoch, dass vor allem poröse Absorber wie Schaumstoffe einen Teil des Schalls quasi aufsaugen und in Wärme umwandeln. Das wird als Schallabsorption bezeichnet, hat aber nichts mit Schalldämmung zu tun.

Außerdem prallt die Schallwelle nun auf ihrem Weg durch deinen Raum natürlich irgendwann auf die gegenüberliegende Wand. Dort wird sie erneut zurückgeworfen. Das wiederholt sich solange mit annähernder Schallgeschwindigkeit, bis die Anfangsenergie verbraucht ist und es still wird im Raum.

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Hallo, ich bin David und schreibe hier über meine Experimente im Umgang mit Schall & Schallschutz. 🙂
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